Wie kommen wir auf den Preis von 8,3 Cent/KWh?
Was spare ich, was zahle ich ?
Da die genossenschaftliche Wärmelieferung in Kilowattstunden (KWh) abgerechnet wird, ist es wichtig zu wissen, wieviel Heizenergie – in Kilowattstunden ausgedrückt - in unseren bisherigen Heizmitteln drin steckt.
So hat z.B. 1 Liter Heizöl die Energie von
10 KWh.
Verbrauchen wir also als Beispiel in einem 1-Familienhaus die Menge von
2 000 Liter Heizöl, verheizen wir damit
2 000x10 = 20 000 KWh.
Setzt man den Preis für 1 Liter Heizöl bei
0,85 Euro
an, so ergeben sich reine Heizölkosten fürs Jahr von
1 700,00 Euro (brutto).
Doch nicht alle im Heizkessel erzeugte Wärme wird voll genutzt. Denn da ist noch der Kamin, der im Winter mit seinem weißen Dampf signalisiert, dass dort von Ihnen bezahlte Wärme verloren geht.
In einem 1-Familienhaus mit einer funktionierenden Ölzentralheizung gehen so etwa 20 % der Wärme verloren. Rechnet man den angenommenen Abgasverlust durch den Kamin, wären dies
400 Liter Heizöl. Die wiederum kosten
340,00 Euro.
Beim Bezug der Nahwärme entsteht dieser Verlust nicht, da die komplette Wärme direkt in Ihre Zentralheizung geht ! Das ist die erste Einsparung !Des Weiteren taucht jährlich der Schornsteinfeger auf, kontrolliert die Funktion des Kamins und überprüft die Funktionstüchtigkeit des Brenners und des Kessels. Zusätzlich muss man die Wartung und Instandhaltung der Ölheizung berücksichtigen. Und das kostet natürlich ebenfalls Geld. Der Schornsteinfeger, die Wartung und Instandhaltung belaufen sich je nach Haushalt auf geschätzt etwa
230,00 Euro im Jahr.
Diese Gebühren entfallen, da weder Kamin noch Wartung und Instandhaltung beim Einsatz der Nahwärme benötigt werden und damit haben wir die zweite Einsparung!Und eigentlich müsste man ja auch Geld für die nächste neue Heizung in 20-25 Jahren zurücklegen, geschätzt etwa
500,00 Euro/Jahr.
Beim Nahwärmebezug wird jedoch keine neue Heizung mehr benötigt! Und das ist die dritte Einsparung!Sie selbst zahlen in unserem Beispiel nicht mehr den Preis von 8,5 Cent/KWh für die 20 000 KWh, sondern Sie zahlen für die Ihnen tatsächlich gelieferte Wärme in Höhe von 16 000 KWh (= 20 000 KWh minus 4 000 KWh), einen Preis von 8,3 Cent/KWh (dem Wärmepreis der Genossenschaft). Dies ergibt: 16 000 KWhx8,3 Cent = 1 328,00 Euro. Beim bisherigen Preis von 8,5 Cent/KWh wären dies 1 360,00 Euro gewesen. Also auch hier haben Sie 32,00 Euro gespart.
Das wäre dann die vierte Einsparung!
Sie können jetzt gerne selbst ausrechnen, was Sie dann anstelle Ihres bisherigen Heizmittels bei Ihrem Bezug der genossenschaftlichen Wärme einsparen können. Das funktioniert natürlich nur, wenn Sie Mitglied werden und Ihr Haus ans Nahwärmenetz angeschlossen wird.
Der
genossenschaftliche Wärmepreis in Höhe von 8,3 Cent (brutto) je KWh
setzt sich aus verschiedenen Bestandteilen zusammen:
Für den Bau des Nahwärmenetzes benötigt die Genossenschaft Kapital. Dieses setzt sich zusammen aus
- dem Eintrittsgeld über 5 000.- Euro/Mitglied
- dem Geschäftsanteil über 300.- Euro/Mitglied
- den Fördersummen über ca. 460 000.- Euro
- dem Bankkredit über ca. 330 500.- Euro.
Beim Betrieb des Nahwärmenetzes entstehen jährliche Kosten für Wartung und Reparaturen, für Verwaltung und Buchführung, für Buchprüfungskosten, für Versicherungen, Stromkosten und Abschreibungen.
Insbesondere finden sich im Wärmepreis neben den jährlichen Betriebskosten
auch die Kosten für Zins und Tilgung des Bankkredits, sowie der Biogaswärmepreis für den Biogasanlagenbetreiber
wieder. Auch sind hierbei die gesetzlich vorgeschriebenen Rücklagen
mit einzubeziehen.
Diese Kosten werden ins Verhältnis gesetzt zu den Wärmemengen, die Sie und die anderen Mitglieder für Ihre Heizungswärme benötigen und bezahlen.
Einfach ausgedrückt:
Jährliche Kosten der Genossenschaft
---------------------------------------------------- = Wärmepreis/KWh
Gesamtwärmeliefermenge
Bei diesen bisher kalkulatorischen Kosten stützt sich die Genossenschaft auf die Planungsdaten eines erfahrenen Fachmanns für Nahwärmenetze.
Ein kleines Bonbon zum Schluss:Zins und Tilgung des Bankkredits werden in rund 10 Jahren auslaufen, dann kann – wenn sonst nichts schief geht – sogar mit einer Reduzierung des Wärmepreises gerechnet werden... und
wo gibt es das sonst?BioEnergie Buch eG im März 2014
Hier noch einige Heizwerte weiterer Brennstoffe für Ihre eigenen Berechnungen:
Erdgas = 9,7 KWh/m³
Flüssiggas = 6,57 KWh/Liter
Brennholz = 2 100 KWh/Raummeter
Hackschnitzel = 950 KWh/m³
Holzpellets = 2 835 KWh/m³